Auch in Schweden hat es während des Krieges Internierungslager für politisch missliebige Personen gegeben. Zu diesem peinlichen Kapitel in der schwedischen Geschichte hat Anne-Christine Liinanki sie jetzt niedergeschrieben. Ihr Buch heiβt schlicht. Storsien, 100 Jahre in einem Dorf in Norrbotten.
“Amanda sieht betrübt aus. Militärs. Niemals in ihrem ganzen Leben hat sie so viele Menschen gleichzeitig gesehen. Storsien ist voll von ihnen. Einige haben ängstliche Augen, einige unsichere, andere groβe und forschende. Überall diese Augen. Es ist, als seien alle Männer Schwedens in dieses Dorf gezogen.”
Die Amanda aus dem Buch könnte Anne-Christines Groβmutter Agda sein. Agda hatte eine Kleines Café im Dorf. Drothin kamen die Männer mit den ängstlichen Augen.
Das Café gibt es heute noch, eine kleine Hütte auf dem Anweswn der Groβmutter, mit drei kleinen Zimmern, darin Kamin, Backofen, Tische, Stühle und orangene Rüschengardinen:
”Groβvater hat viel darüber erzählt. Den Insassen im Lager gin ges nicht besonderes gut, sie saβen oft im Cafe und weinten, well sie Scham und Schuld fühlten”.
Die von Scham und Schuld niedergedrücken Menchen waren Kommunisten. Mütmaβliche Vaterlandsverräter, die som Schutz des Landes vom Rest der Bevölkerung zu separieren galt.